Konjunkturteam "Altmark"
Bericht IV/2002 vom 18. Oktober 2002

Bericht zur Konjunkturlage in den neuen Bundesländern:

Das Aktuelle Thema: Unterschiedliche Halbjahresergebnisse in den einzelnen neuen Bundesländern

Für das erste Halbjahr 2002 ergab sich - wie schon unter "Wachstum" beschrieben - gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Null-Wachstum des realen BIP. Betrachtet man die fünf Länder einzeln, streut dieses Ergebnis: Vorne liegt diesmal Mecklenburg-Vorpommern mit 0,9% Wachstum gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 0,6%. Sachsen ist mit -0,1% das erste Land mit negativer Wachstumsrate. Brandenburg liegt mit -0,4% auf Platz vier und Thüringen bildet mit -0,6% das Schlusslicht. Der Vollständigkeit halber sei Berlin mit -0,7% ebenfalls angeführt. Interessant an dieser Reihenfolge ist, dass gerade die beiden Bundesländer - Sachsen und Thüringen - am schlechtesten abschnitten, nachdem sie in den zurückliegenden Jahren meist vorne lagen (siehe Graphik).

Die Erklärungen der einzelnen Statistischen Landesämter (StaLa) weisen bezüglich der landesspezifischen Ursachen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede auf. Das Thüringer StaLa führt das schlechte Abschneiden auf ein weiter sinkendes Bauvolumen, eine rückläufige Umsatzentwicklung im Handel und Einsparungen der öffentlichen Hand durch Personalabbau bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (Anstieg der Bruttowertschöpfung von 2,1% im VG) zurück. Den Rückgang in Brandenburg erklärt das dortige StaLa mit den Rückgängen der Wertschöpfung beim Bau und den baunahen Bereichen sowie im Kohlebergbau. Die BWS im VG stieg um 3,2%. Auch in Sachsen sieht man einen Grund für das rückläufige Wachstum im Abschneiden des Baugewerbes. Hinzukommt allerdings eine Schwäche im VG, wo die BWS mit 1,1% den geringsten Anstieg in den fünf Ländern aufweist. Wachstumsimpulse seien im Dienstleistungssektor zu verzeichnen. Für das positive Ergebnis in Sachsen-Anhalt wird eine Verlangsamung des Rückgangs im Baugewerbe und der, in den fünf Ländern, stärkste Anstieg der BWS (+7,5%) im VG verantwortlich gemacht, wie das dortige StaLa mitteilte. Das StaLa in Mecklenburg-Vorpommern führt das Ergebnis maßgeblich auf den 3,2%igen Anstieg der BWS im VG zurück, wobei die BWS im Baugewerbe stagnierte. Positive Impulse sind aus den Sektoren "Handel, Gastgewerbe und Verkehr" sowie "Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen" zu vermelden.

 

 
 

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Herausgeber:

Mitarbeiter des Konjunkturteams "Altmark" der Hochschule Magdeburg - Stendal (FH):
Jacob, R. (Löhne L+P); Brückmann, B. , Dettmer, K. (Inflation L+P); Schleef, A. (VG L+P);
Trombska, D.(Arbeitslosigkeit L+P); Patzig, W.(Wachstum L+P); Röbbig, A., Schützenmeister, M. (Zins L+P); Rosenow, A.(Bau L+P)
L = Lage und P= Prognose


Redaktion:

Bernd Brückmann und Prof. Dr. Wolfgang Patzig


Internet:

Antje und Andreas Schleef
V.i.S.d.P.:
Prof. Dr. Wolfgang Patzig
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