Konjunkturteam "Altmark"
Europäische Zentralbank

 

Konjunkturteam Altmark bei der Europäischen Zentralbank zu Gast

 

Anfang Februar 2001 ging das Konjunkturteam Altmark der Hochschule Magdeburg-Stendal wie­der auf große Fahrt. Das Ziel war - dank der finanziellen Unterstützung des Referat für Europaangele­genhei­ten der Staatskanzlei des Landes - die Europäische Zentralbank in Frankfurt. Früh morgens war Abfahrt in Stendal. Nach etwas mehr als sechs Stunden Busfahrt erreichten wir Frankfurt. Dort trafen wir uns im Foyer der EZB mit den Mitgliedern des WorkShop Konjunktur der Universität Freiburg.

Dann ging es nach einer genauen Personenkontrolle und in ständiger Begleitung – genau 334 Tage 9 Stunden und 40 Minuten vor Einführung des Euro – in die „heiligen Hallen“, in denen die Geldpolitik für die Mitgliedsländer der Europäischen Währungsunion gestaltet wird. Zunächst referierten Dr. Westermann über das tägliche Geschäft der Konjunktur­beo­bachtung und Frau Landau über die Begutachtung der zukünftigen Preisentwicklung. Beides ist notwendig, um das große Ziel der EZB zu erreichen, die Preissteigerungen in der Währungsunion unter zwei Prozent zu halten. Dass dies augenblicklich angesichts plötzlicher Preiserhöhungen beim Erdöl nicht ganz leicht ist, war noch schnell einzusehen. Komplizierter gestaltete Zusammenhänge, die sich dahinter verstecken, bedurften dann schon ausführlicher Erklärungen und Diskussionen. Besonders interessant war die Erörterung eines kulturellen Problems: Das Entschei­dungsorgan der EZB – der EZB-Rat – setzt sich aus den Mitgliedern der teilnehmenden Länder zusammen. Die Entscheidung des Rates wird natürlich in verschiedenen Sprachen verkündet. Allein dadurch können sich Missverständnisse durch die Interpretation ergeben, die die hochsensiblen Finanzmärkte der Welt verunsichern. Wenn es heißt, dass der Rat nicht mit einer Sprache spricht, dann ist dies vor diesem Hintergrund auch kein Wunder.

Welche umfangreichen Arbeiten im Vorfeld der Einführung des Euros geleistet werden müssen, entnahmen wir auf der langen Heimfahrt dem Informationsmaterial, welches wir ausgehändigt bekamen. Bis zum 1.1.2002 müssen immerhin etwa 56 Milliarden Münzen und etwa 13 Milliarden Scheine bereitgestellt werden. Leider bekamen wir nicht einen Euro geschenkt. Aber schließlich dürfen selbst die Automatenhersteller die neuen Münzen nur im Haus der EZB testen.

Wie anstrengend die ganze Fahrt war und wie groß die Last der Verantwortung der EZB für das Gelingen der Währungsunion ist, dokumentiert das Bild eines Teilnehmers.

Um Mitternacht waren wir trotz Eis und Schnee in Stendal zurück.

 

Leider durften wir keinen einzigen EURO mitnehmen.

V.i.S.d.P.:

Prof. Dr. Wolfgang Patzig
Hochschule Magdeburg - Stendal (FH)
Osterburgerstr. 25, 39576 Stendal
Tel.: 03931 / 21874840; Fax: 03931 / 21874870
eMail: Wolfgang.Patzig@stendal.hs-magdeburg.de